Marokko 2015 Motorradrallye

München +++ Monaco +++ Marrakesch

Dienstag, 31. Mai 2011

Hilfe, ich bin mit einer Ausserirdischen verheiratet...

Ich haette es eigentlich schon laengst kommen sehen muessen. Ich haette nur die Zeichen richtig deuten muessen.


Wir wollten eigentlich von unseren Heissen Quellen nach Nordwesten Richtung Ely fahren, entlang dem Trans America Trail. 

Aber Martina, oder wie immer sie heissen mag, bestand schon gestern darauf, direkt nach Westen zu fahren, dort, wo Area 51 oder Dreamland liegt, bekannt dafuer, dass hier auch schon mal UFOs gesichtet wurden, was garantiert nichts mit der Testerei der AirForce von neuen Fluggeraeten und Experimental-Flugkoerpern zu tun hat. Mitten in der Wueste von Nevada, keine Tankstelle fuer 250 km, nur ein Ort bestehend aus 10 Containern, einer Kneipe und sonst nix. Der heisst auch noch Rachel. Was soll das? So heisst doch kein Rattennest im Nirgendwo, nach Rachel Green von "Friends", alias Jennifer Aniston, die Schoenheit, die betoerende... Da haette mir schon ein Licht aufgehen muessen. 

unsere Minibar

Kurz vor Area 51 hat Martina, oder wer immer das auch ist, bereitwillig eine Lage Bier am Strassenrand geschmissen. Sie, die sonst immer eher knausert oder wenigstens einteilt... und dabei lacht sie auch noch die ganze Zeit... wieder ein Indiz.


Dann das ploetzliche Viehsterben. Das Rind hat keine offensichtlichen Verletzungen. Es muss also vor Schreck gestorben sein. 

Dann die sonderbaren Zeichen auf der Fahrbahn, die wahrscheinlich heissen: "Achtung, hier nicht landen, zuviele Kurven" oder sowas aehnliches... 


Und dann die andere Strasse, fuer die sich Martina, oder wer immer, sich so sehr interessiert hat. Schnurgerade, praedestiniert als Landebahn, die sollte ich ein paarmal auf und ab fahren, angeblich, weil sie die Schaerfe nicht gefunden hat beim Fotos Schiessen...




Und dann ist da diese irre Aehnlichkeit mit ihren Artverwandten, mit denen sie sogar gesprochen hat... Was soll ich machen? Wie lange geht das schon so, oder viel wichtiger: wie lange geht das noch so?


Eins ist klar: wenn ich mich ab morgen nicht mehr melde, bin ich wohl in dieser Kneipe oder mit Martina, oder wie sie heisst, im 7. Himmel...

Montag, 30. Mai 2011

Mai - und was man dagegen tun kann


Zunaechst einmal kann man seinen Urlaub so waehlen, dass er in eine warme Jahreszeit faellt. Da dachten wir ja, der Mai waere so eine Zeit, nicht ahnend, dass dieser Monat in Amerika zu den kaeltesten gehoeren kann, die das Jahr so hat...

Manchmal ist es Ende Mai noch so kalt, dass nicht einmal besoffene Halbstarke aus ihren wohltemperierten Pick-Ups klettern moegen, um auf dieses Schild Schiessuebungen zu machen...


 

 

Also muss man sich auf alles vorbereiten und seine Kleidung so waehlen, dass man geruestet ist fuer Temperaturen unter dem Gefrierpunkt UND fuer heisse Wuestenwinde.


Beispiel: Heute morgen noch haben wir unsere Luxusbodies in der Heissen Quelle von Monroe mit gerade noch so ertraeglich warmen Wasser umschmeichelt. Derart aufgeheizt haben wir uns dann in unser Ruestzeug geworfen und fuer die ersten 100 km war alles gut, wohl auch,weil es draussen um die 15º C waren. Spaeter sind wir wieder einen Pass hinaufgepeitscht, der gute 3,000 m hoch war. Schnee und Rodel waere noch gut gewesen, wir Motorradfahrer setzen da andere Prioritaeten. Es gilt, die Finger vor dem Abfallen zu bewahren. Da reicht es nicht, an die derzeitige Hitzewelle in Washington zu denken, da muss Hardware her. Gute Handschuhe, Griffheizung und anschliessend eine waermende Tasse Tee sagen der Kaelte jedesmal erfolgreich den Kampf an.

 


Und manchmal fragen wir uns, warum der Mai nicht wieder so sein kann, wie er frueher einmal war... Maitanz, Maikaefer, Maisen...


Sonntag, 29. Mai 2011

Der Bryce ist heiss

Bryce Canyon. 


Mir fallen kaum noch Superlative zur Beschreibung dieses einmaligen Canyons ein. Von aussen nicht zu sehen, ja nicht einmal zu ahnen, tut er sich nach einer Anfahrt von 20 km vor uns auf in leuchtendem Rot, noch ein wenig besprenkelt mit weissen Schneeresten, uebergehend in ein grelles Ocker und unendlich gross. Die vielen Ohhhs und Ahhhs lassen einen echt zweifeln, ob man auch noch einer anderen, vielleicht lebenden Sprache maechtig ist...



Nach diesem grossen Kino sind wir zu Bob gefahren. Bob ist Manager einer Hot Spring Anlage einige Stunden noerdlich des Canyons. Mike, ehemaliges Backstage-Mitglied der Greatful Dead, ist Besitzer dieses Gelaendes mit den heissen Quellen und den auesserst rustikalen Holzhuetten. Bob verwaltet sie, weil Mike gerade ein Konzert in Moab technisch durchzieht. Als Babyboomer haben sie die wilden '70er Jahre mitgemacht mit NoNuke und In-Freakbussen-durchs-Land-tingeln. In einigen dieser Busse kann man heute uebernachten.

Manager Bob, Monroe, UT



In dem heissen Wasser gammeln wir noch einen Tag laenger rum, weil das Klima in der Gegend gerade mal wieder fuerchterlich wird. Heute morgen wollten wir noch ein Motel in unserer naechsten Destination buchen, alle Daten fuer die Reservation waren schon uebermittelt, da fragt Martina noch schnell nach dem Internet, worauf der Mann an der Rezeption sagt, es sei ein wenig langsam heute, warum?, nun, wegen des starken Schneefalls... Tja, da legen wir uns doch lieber nochmal in die Outdoor-Wanne...





Samstag, 28. Mai 2011

Ist Weniger wirklich Mehr?


Diese Frage muss man sich ernsthaft stellen. Das Ueberangebot an Landschaft, geologischen Hoehepunkten, Canyons, Boegen, Kratern und was man sich sonst noch so alles verstreut in der Welt vorstellen kann... Utah bietet alles. Von Farben, Geruechen und Geraeuschen mal ganz abgesehen. Die Grillen zirpen schon im Mai, die Voegel machen ab halb 5 ein irres Spektakel, Sonnenauf- und -untergaenge sind Farbkompositionen in Dur. Auf unendlich weiten Flaechen verstroemt Salbei seinen eigentuemlichen, aber angenehmen Duft.





Das Ganze wird untermalt von dem sonoren Sound der BMWs oder mal einem kraeftigen Bollern einer Rotte vorbeiknatternder Harleys...das koennen eigentlich nur wirkliche Motorrad-Afficionados schaetzen.


In diesem Zusammenhang stelle ich immer wieder fest, was fuer ein Ausmass unsere, zumindest die amerikanische, Spassgesellschaft angenommen hat. Hier gibt es neben den Motorradfahrern noch Mountain-Biker, Kanuten und Rafter, Camper mit suendhaft teurer Ausstattung, Allrad-Fahrer, ernsthafte Mountain-Hiker und fuer alle gibt es Komfort, Platz, Restaurants und kostenlose Toiletten.


Gestern sind wir durch Nationalparks gefahren, haben jahrhundertealte Steinmalereien und -geritze bewundert, sind wieder ueber einen verschneiten Pass gefahren, haben gestaunt ueber die Strasse, wo es links und rechts Hunderte von Metern runter in riesengrosse Canyons geht und freuen uns heute auf den Bryce-Canyon.



Ist Weniger Mehr? Nicht immer, nicht ueberall...

Donnerstag, 26. Mai 2011

El Camino de la Muerte


Der Tag fing an mit "Operation Desert Storm". Heftigster Wind hat uns veranlasst, in der Gegend zu bleiben und die Sehenswuerdigkeiten der Region zu erkunden. Und wie wuerdig die waren...
 

Gestern noch haben wir uns das Canyon-Land, das sich gebildet hat durch den Zusammenfluss von Green River und Colorado River, angeschaut, fuer das der Liebe Gott viele Millionen Jahre gebraucht hat... von wegen in einer Woche und so...


Heute dann haben wir die Arches, die Steinboegen, bestaunt. Einfach atemberaubend.


Seit einigen Tagen treffen wir immer wieder John, einen Schreiner aus Maine. Gerade joblos, da die Wirtschaft immer noch nicht tragfaehig genug ist fuer seine 130 Pfund Gewicht, hat er mit freundlicher Genehmigung seiner Chefin ein Sabbatical von etwa 6 Monaten genommen und bereist sein Land ebenfalls auf BMW. 




Im letzten Jahr bin ich in Peru die Yungas, die angeblich gefaehrlichste Strecke der Welt, nicht gefahren... Ich habe heute meinen eigenen Camino de la Muerte befahren, eine Serpentinenpassage von etwa 20 km uebelster Piste. Auf der einen Seite ging es immer steil ein paar Tausend Fuss bergab, die Piste war mit Schlagloechern und Felsbrocken nur so uebersaet. Ist aber alles gut gegangen und ich bin stolz wie Oskar.

Morgen geht's wieder auf die Strasse.



Mittwoch, 25. Mai 2011

Monument mal...

Wow, das war ja maechtig spektakulaer.


Gestern haben unsere Offroad-Reifen wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, was sie koennen. Wir sind zum Gooseneck State Park gefahren und haben uns persoenlich davon ueberzeugen koennen, dass die Namensgebung seine Berechtigung hat. Nur: wie hiess dieser Canyon, bevor es Gaense gab...?

Die Frage, warum der Mexican Hat Mexican Hat heisst und was eher da war, verkneife ich mir jetzt mal...


Im Monument Valley haben wir nicht nur die grandiosen Felsformationen bestaunt, wir sind auch den ganzen Nachmittag zwischen ihnen durchgepfluegt. Die Navajo-Indianer haben uns gleich erstmal ein bisschen Geld abgeknoepft, mit der Begruendung, sie seien kein US-State Park, fuer den wir einen Jahrespass gehabt haetten... 




In einem unbedachten Moment, und wohl weil ich ihr im Weg gestanden haben soll, hat Martina dann ihr Mopped abgelegt und zum wahrscheinlich ersten Verkehrsstau im Monument Valley seit Einfuehrung der Verkehrsdaten-Aufzeichnung gefuehrt... nix passiert, jedenfalls nichts Sichtbares.



Ich habe seit heute mein Russland Visum und jetzt geht's ab nach Moab.