Marokko 2015 Motorradrallye

München +++ Monaco +++ Marrakesch

Sonntag, 24. Juli 2011

Altai, So., 24.07.



Gestern sind wir früh aus unseren Zelten gekrochen. Bei schönstem, aber vorerst kühlem Wetter sind wir die 170 km nach Altai gefahren. Zur Strecke gibt’s nicht viel zu sagen… die üblichen Verdächtigen… Felspassagen, sandige enge Fahrspuren, dann wieder lange topfebene, aber unglaublich staubige Strecken, viele Durchfahrten durch ausgetrocknete Flussbetten, und immer wieder nervtötendes Wellblech, da lass ich jetzt mal die Bilder sprechen.
Ein paar erste Opfer hat es allerdings dann schon gegeben: meine kleine Nikon hat die Rüttelei auf der Wellblechpiste nicht vertragen, die Reifenpilotbüchse hat sich durchgerüttelt und ihren Inhalt in eine Seitentasche ergossen und eine Fischdose hat gerade angefangen zu lecken und das Öl auf meinen Ersatzfotoapparat zu verteilen. Ist nochmal gut gegangen…



Einzig die Tatsache, dass Uwes Hinterradbremse ihren Geist aufgegeben hat, macht uns Sorgen. Ein so schweres Motorrad nur über die Vorderradbremse zu stoppen, kann schwierig werden. Mal sehen. Bei einer Begegnung mit Günter und Stefan aus München kurz vor Altai haben wir dann auch erfahren, dass der Grenzübergang Mongolei/Russland am Wochenende geschlossen hat. Für uns heisst das, dass wir schon am Freitag ausreisen müssen, wollen wir nicht wegen des Wochenendes erneut zwei Tage verlieren.
In der Stadt selbst war unser erster Gang der zum Restaurant. Hier wie überall in der Dritten Welt ist es für mich nach wie vor ein Phänomen, dass, wenn die Menschen schon mit Mangel an fast Allem leben müssen, sie nicht wenigstens den Drang verspüren, das Wenige, was sie haben, sauberhalten wollen und in Ordnung. Das hat offensichtlich nichts mit politischen Systemen zu tun, “ist nicht meins, brauch ich mich also auch nicht kümmern”. In Afrika ist das genauso wie hier. Das Essen war gut, die Inneneinrichtung in Ansätzen auch, aber alles war irgendwie runtergekommen, und dafür gibt es eigentlich keine Entschuldigung…

Im Internetcafe war die Chance auf einen freien Computerplatz gering. Halbwüchsige hatten die Spielkonsolen fest in ihrer Hand. Alle haben Killerspiele gespielt, alle haben gegröhlt und die Stimmung war echt aggressiv. Ich konnte kaum eine Mail absetzen, ohne dass ich fast von vorbeistürmenden Jungs vom Stuhl gerissen wurde…

Auf dem Weg zum Hotel hat dann noch einbesoffener Mongole versucht, uns mit einem Messer dazu zu überreden, ihm finanziell unter die Arme zu greifen. Vielleicht konnte e rUwes Kamera doch nicht widerstehen… Ein paar schnelle Sidesteps meinerseits und das Gehupe eines vorbeifahrenden Autos und der Alkie hat sichgetrollt…

Die Mongolei, Fr., 22.07.



Gestern haben wir uns das gesamte Programm gegeben.
Ein wenig spät losgefahren, waren wir um 11:15 auf der Strasse. Die nächsten 35 km sollten die letzten auf geteerter Fahrbahn sein. Natürlich hat es geregnet. Und so mussten die ersten Fotos von einem Pferd, das wohl ungewöhnlich erfolgreich in der Mongolei war und dem deshalb ein Denkmal gesetzt worden war, bei Nässe geschossen werden.

Unsere Hoffnung, dass der Regen sich bis zum Beginn der Piste einbremsen möge, hat sicherfüllt. Es wurde mit jedem Kilometer trockener, wenn auch die bedrohlichen Wolken uns noch einige Stunden begleitet haben. Jetzt wird nur noch nach Westen gefahren. Die über eine Unendlichkeit gespreizte Piste mit Dutzenden von Fahrspuren weist dennoch zuverlässig in eine  Richtung. Gelegentlich laden Jurtenansammlungen zur Rast ein. Vier Motorräder, die auf Touristen hindeuteten, haben uns in eines dieser Gers gelockt, um eine warme Hammel-Nudelsuppe zuschlürfen. Köstlich, aber mit ein wenig Gemüse noch besser. Die Motorradfahrer Pavel, noch ein Pavel, Mickael und Dimitri kamen aus Moskau und waren auf dem Weg nach Vladivostok.

Viel häufiger als die Autobahnraststätten kreuzten allerdings Viehherden unseren Weg. Schafherden von beträchtlicher Grösse waren dabei der Renner.
Die Strasse selbst ist in unbeschreiblich schlechtem Zustand. TiefeFurchen, Sandpassagen, Geröll und fester Lehm in je nach Wetterlage unterschiedlichen Aggregatzuständen sind zu bewältigen. Wir hatten Glück.Nach dem Regen war der Boden einigermassen fest, nicht zu glitschig, da das Oberflächenwasser schon versickert und verdunstet war, und gestaubt hat es auch nicht meh rganz so arg. Trotzdem fordert das Fahren unsere ganze Aufmerksamkeit. Unsere Tagesausbeute: 215 km, davon 35 Asphalt.
Eindramatisches Unwetter hat uns noch einen Zwangsaufenthalt in einer Jurte beschert. Uwe und ich wissen beide, dass das Fahren bei Gewitter sehr gefährlich sein kann, sind wir doch die höchsten Erhebungen und sitzen auf einem Klumpen Metall. Also haben wir rasch die nächsten Zelte angesteuert und um Unterschlupf gebeten. Die mongolische Gastfreundschaft gebietet denn auch das Reichen eines kleinen Snacks. Auf den lebenden Käse war ich allerdings überhaupt nicht scharf, und der Unwetterspuk war auch schon in 20 Minuten vorüber.

Interessanterweise hat meine Maschine gar nicht gemuckt und meine Reifen haben auch alles tadellos mitgemacht. Uwe hat am Ende des Tages noch schnell seine BMW abgelegt und dabei festgestellt, dass er sie unmöglich allein wieder aufrichten kann…



Endlich geht der 2.Teil los, Do., 21.07.



Gestern Morgen stand ich nach einer nervösen Nacht auf, wohlwissend,dass die nächstenTage die schwierigsten der ganzen Reise werden.
Mein Kühlerproblem war augenscheinlich gelöst, aber konnte das alles gewesen sein, ein klitzekleines Stück Holz oder ein Insekt, das den Ventilator blockiert hat?
In der Reifenfrage bin ich nicht weitergekommen. Die Metzler Tourance, die ich seit Seattle draufhabe, sind eigentlich zu gut, um sie gegen die noch neuen Continental TKC 80 einzutauschen. Damit käme ich dann nicht ganz nach Berlin und müsste mir wahrscheinlich in der Türkei einen neuen Satz zulegen. Also lasse ich die alten erst noch drauf und versuche damit nach Almaty zukommen. Ab der Grenze zu Russland haben wir dann auch wieder überwiegend Asphalt. Ausserdem kann ich in den Reifen schön meinen Reservekanister transportieren…
Und dann sind da noch die mysteriösen Aussetzer, die immer ab etwa 200 km nach Volltanken auftauchen. Dass sich Unterdruck im Tank aufbaut, den die Spritpumpe nicht mehr bewältigen kann, glaube ich eigentlich nicht. Beim Öffnen des Tankverschlusses zischt nichts…
Und das Lenkkopflager wird natürlich auch nicht besser. Aber ich habe ja ein neues von Uwe mitgebracht bekommen.

Gegen Mittag sind wir also endlich losgekommen. Uwe hat zum ersten Mal alles auf sein Motorrad gepackt und ich weiss, wie lange das dauert, bis man den richtigen Ort für das Gepäck gefunden hat, die richtige Verzurrmethode, dann die Balance für die Maschine und den Tank im Auge behalten und das GPS…
Glücklicherweise war der Verkehr um die Mittagszeit nicht so dramatisch wie die Fahrt zum Hostel 2 Tage vorher zur Rush Hour. Mein Zusatzventilator ist den auch immer brav angesprungen, sodas ich diese Geschichte nun erstmal vergessen kann.

Und dann sind wir gleich 450 km zum Ort Arwaicheer gefahren auf passabler Asphaltstrasse mit einer etwa 10 km langen Umleitung durchs Gelände, wo wir dann mal einen kurzen Vorgeschmack bekommen haben auf die noch vor uns liegenden 1,600 km.
Ger-many muss ja nicht nur die englische Bezeichnung für unser Herkunftsland sein, sondern kann in dieser Gegend auch bedeuten, dass es hier viele Jurten gibt...

Die Landschaft gleich hinter Ulaanbaatar ist atemberaubend schön. Sattgrünes welliges Grasland mit Gers (Jurten) drauf, die als weisseTupfer bis an den Horizont reichen. Dazu alle möglichen Arten von Vieh: Rinder, Schafe, Ziegen, dann erstmalig auch Yaks und Kamele.Es ist genug für alle da. Keine Zäune, viel Wasser, sieht aus wie das Paradies.


Mittwoch, 20. Juli 2011

In der Oase


Chefin Sybille bei der Arbeit

Im Hof. Wir sollten das naechste BZ hier veranstalten. 'Ne Jurte waere vorhanden...

Das Oasis Guesthouse ist ein Hort der Ruhe. Da faehrt man nun 10,000e von Kilometern, um so weit weg wie moeglich von der heimischen Kultur zu sein , und dann...? Mischt man sich unter seinesgleichen. Da wird gefachsimpelt und vorgefuehrt, die besten Deals ausgetauscht und alle Reparaturen schon mal theoretisch behoben. Da mag auch viel Selbstdarstellung bei sein, aber ehrlich, ich finde das klasse, dass man in seinen Entscheidungen bestaetigt wird, von jemandem erfaehrt, wo der naechste Geldautomat ist und wie die Piste in den naechsten Tagen sein wird. Und wenn einer glaubt, da sei zuviel Seemannsgarn dabei, dann wird man die Schweissstellen am Rahmen der BMW mit umso gehoerigerem Respekt betrachten... 


Und letztlich sind die Leute hier auch wirklich nett, wenn man sich die Muehe macht, ein paar mehr Worte zu wechseln. Ich fuehle mich hier jedenfalls geborgen, bis ich morgen mit Uwe Richtung Westen aufbreche.

Uwe. Und der soll auf mich aufpassen?

Ist wohl eher eine Gewissensberuhigung...

Mein Kuehlerproblem hat nochmal meine ganze Aufmerksamkeit gefordert. Es waere ja geradezu fahrlaessig, mit einem vermeindlich defekten Kuehler loszufahren. Der Zusastzluefter springt wieder an. Durch tote Insekten oder Schlamm, was dann eingetrocknet war, hat sich das Luefterrad nicht mehr gedreht. Ein bisschen Wasser, mit den Fingern gangbar gemacht und der Schaden war behoben. Bei der anschliessenden Probefahrt trat dann allerdings Wasser aus dem Kuehler aus. Vorsichtshalber habe ich jetzt die mongolische Wunderwaffe dabei: irgendetwas, was ins Kuehlwasser gegeben wird unter Abmurmeln irgendwelcher Beschwoerungen. Mal sehen, ob das wirklich noetig ist, war beim zweiten Test doch schon kein Wasser mehr ausgetreten...


Geldbeschaffung stand als naechstes auf dem Programm.  Im "Berlin Burger" stand ein Automat, der auch wirklich funktionierte. Die Leute vor mir haben Betraege um die 2,000 Tugrit abgehoben, etwa 1,30 Euro, dann fuehle ich mich beim Abheben von 400,000 Tugrit, etwa 240 Euro schon ein wenig unwohl...


Ein kleiner Spaziergang durch die Stadt hat mir denn auch deutlich vor Augen gefuehrt, was es heisst, nicht vom Glueck, in Europa oder Amerika zu leben, beguenstigt zu sein. Alles findet im Umfeld allergroesster Improvisation statt. Das Leben spielt sich auf dem Erdboden ab, bei Regen eben auch im Wasser, alle versuche, seinen Standard ein wenig anzuheben, wird im Schlamm erstickt oder durch fehlende Kanaldeckel zunichte gemacht. Der Level der Armut ist exakt der gleiche wie in Mali und Haiti.

Stoeckelschuhe im Schlamm

Kanaldeckel? Welcher Kanaldeckel...?


Und morgen werden wir uns damit praktisch auseinander setzen muessen. Ab in die Wueste Gobi.





Dienstag, 19. Juli 2011

Ulaanbaatar


Bei den Mongolen bin ich aeusserst beliebt. Kaum habe ich ihr schoenes Land befahren, hat es schon angefangen heftig zu regnen. Fuer eine Region wie die Mongolei ist das ein echter Segen. Warum? Weil die feuchtwarmen Winde vom Indischen Ozean immer am Himalaya Gebirge abregnen und deshalb gibt es hier so wenig Niederschlag, dass auch die knochenharten Winter mit Rekord-Minustemperaturen oft ohne Schnee auskommen muessen... Ich bin also willkommen.

Der mongolische Zoll

Gestern habe ich jubelnd mein Visum in Empfang genommen und bin dann gleich Richtung Mongolengrenze losgehastet. Nach 2 Stunden habe ich einen wirklich schoenen Zeltplatz gefunden und es mir mit ein paar Stullen und 2 Buechsen Bier so richtig gemuetlich gemacht... im Zelt. Mosquitos und Fliegen haben wieder mal versucht, ihr  tristes blutleeres Leben mit einer Infusion von mit deutlich zu verlaengern. Ein paar Viecher duerften sich jetzt wie die Lottogewinner aus Schottland fuehlen, andere sind schlicht tot.

Mein super Campingplatz

Heute morgen dann russische Motorradausfuhr und mongolische Einfuhr. Hat alles in weniger als 3 Stunden geklappt. Darueber bin ich schon froh...



Auf dem Weg ins Oasis Guesthouse habe ich mich ueber den Anblick der vielen Jurten gefreut, die so zahlreich in der laendlichen Gegend rumstehen, dass es leichtfaellt, in ihnen echte alltaegliche Haushaltsgegenstaende zu sehen. Und die 2 wilden Kamele machen auch Lust auf mehr...


Die obligatorische Polizeikontrolle bei der Stadteinfahrt

Kurz vor Ulanbataar dann der erste echte Schock: mein Display an der BMW hat mir mal eben alle Leuchten vorgeflackert, die es hat. Ich denke, die Ursache ist der durch Insektenleichen schwergaengige Zusatzluefter fuer den Kuehler. Dadurch schaltet die Stromversorgung einfach ganz ab ueber eine Thermosicherung, und wieder an, wenn die Stoerung behoben ist. Hoert sich einfach an. Hoffentlich stimmt's.

Uwe habe ich jetzt endlich getroffen. Er hat seine Maschine ziemlich stressfrei aus dem Zoll geholt und ist bereit zu grossen Taten. Ich eigentlich auch, aber wenn das Kuehler/Luefterproblem nicht geloest ist, kann ich nicht los.

Erlaubt ist, was gefaellt

Das Oasis ist ein irrer Ort. Hier geben sich alle moeglichen Hardcore-Traveler die Klinke in die Hand, von  Wohnmobilisten und Fahrern umgebauter Land Rover zu Motorradfahrern aus allen moeglichen Laendern, Andreas und Claudia Huelsmann, Celebrities in der Motorradfahrergilde, sind auch hier und derzeit auf dem Weg nach Magadan. Hier gibt's Duschen, Waschmaschinen und einen Friseur. Das Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat war jedenfalls ein Hit...



Montag, 18. Juli 2011

Doswidanye Russland


Ich kann auch oeffentlich...

Wieder mal mongolische Botschaft

Eine lange Woche geht zu Ende. Heute bin ich zur mongolischen Botschaft gegangen und habe mein Visum beantragt. War supereinfach, superschnell, und ich kann meinen Pass am Nachmittag abholen.  Ich werde dann gleich weiterfahren zur russisch-mongolischen Grenze, dort uebernachten und morgen hoffentlich als einer der Ersten die Grenze ueberqueren. Ich frage mich, ob ich mich um Uwe sorgen muss, der schon den 2. Tag in Ulanbataar sein muesste, sich aber noch nicht gemeldet hat. Ich werde jedenfalls aller Voraussicht nach morgen Nachmittag im Hotel Oasis aufkreuzen.

Wenn man's bis hierhin geschafft hat, war man schon fast auf der sicheren Seite

... und  wenn man hier um 17:00 seinen Pass entgegen nimmt, hat man gewonnen

Ein kleiner Rueckblick... Dieser Teil Russlands, wie wahrscheinlich viele andere Regionen auch, ist ein Vielvoelkergemisch. Hier leben neben den heimischen Buryatiern auch Mongolen, Tartaren, Kossaken und Chinesen und natuerlich Russen. Neben der russisch-orthodoxen Relgion findet man aber auch tibetischen Bhuddismus, den Islam und den Shamaismus. Ich habe mich hier sehr wohl gefuehlt und der Umstand, dass ich eine Woche Zwangspause hatte, war auch fuer mein inneres Tempo ganz gut. Ich konnte ein wenig basteln, Gitarre spielen, Sightseeing machen und mir die Geschichten der anderen Traveller anhoeren, die in der Woche in diesem Hostel ein und aus gingen.

So sieht meine automobile Konkurrenz aus

... und so reisen die Englaender Mark und Martin

Bei einem Stadtrundgang haben wir dann auch endlich die beiden Englaender getroffen, die so lange auf ihre Motorraeder in Vladivostok warten mussten, weil ein Hafenkran kaputt ging waehrend des Loeschens ihres Schiffes und dieser Schaden vier lange Wochen nicht behoben werden konnte. Ich hatte schon mehrfach von ihnen gehoert und ich war ihnen auch kein Unbekannter mehr. Blessings to the Internet. Martin hat uns direkt erstmal zum Essen eingeladen als Gegenleistung fuer die Geschichten unserer Abenteuer der vergangenen Tage...

Gestern durften wir noch ein wenig lokaler Folklore unserer Gastgeber lauschen. War nicht ganz klar, ob er alles richtig gespielt hat oder nicht, weil da schon ziemlich viele fuer unsere Ohren ungewoehnliche Zwischentoene bei waren... "Yesterday" auf dem Instrument gespielt klang allerdings sehr interessant...

Nach der Botschaftsaktion haben wir uns einen Kaffee allererster Guete genehmigt. Die Maedels an der Bar sind wirklich wahre Kuenstlerinnen...


P.S.: Ich habe gerade Uwes Post gelesen. Das beruhigt mich...

Samstag, 16. Juli 2011

Lake Baikal

Am Kriegeredenkmal fressen die Ziegen erstmal den Blumenschmuck auf

Ich stehe im Baikalsee

Heute habe ich einen kleinen Ausflug unternommen  zum Baikalsee. An dieser Stelle sollte ich vielleicht loswerden, dass der See 20% des gesamten Suesswassers auf der Welt enthaelt und ausserdem der tiefste See ist. Da ruehmen nun alle sein klares Wasser, dabei sieht der See zunaechst mal aus wie jeder andere. Kuehe und Menschen baden in ihm, alte Schiffswracks rosten am Ufer vor sich hin, trotzdem ist er das Ausflugshighlight fuer die Bewohner aus Irkutsk und Ulan-Ude.




Mit dem Bau der neuen Bruecke ist aber auch das Faehrgeschaeft zum Erliegen gekommen

Mich haben vor allem die Doerfer am See besonders beeindruckt. Der Einfachheit der vergangenen Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte, steht eine gewisse Aufbruchstimmung gegenueber, die erahnen laesst, dass in den kommenden Jahren der Tourismus eine Hochbluetezeit feiern wird, die ihresgleichen sucht. Da wird repariert, gemalert, neu gebaut, neue Zufahrtswege errichtet und jetzt schon mal ein zaghafter Versuch in Zweisprachigkeit geuebt... Bislang jedoch ist noch alles unasphaltiert, die meisten Menschen sehen den Boom mit Skepsis und in Sachen Rahmenprogramm, wie Kneipen, Gasthaeuser, Geschaefte und Tankstellen, tun sich vorerst nur Individualisten hervor... 


Ich habe mich gewundert, dass der See ueberhaupt keinen sichtbaren Baumbestand hatte. Ich bin  zwar nur einen kleinen Kuestenstreifen abgefahren, aber Baume waren Mangelware. 


Heute Abend erhole ich mich mit meinen kanadischen Freunden bei einem Folklorefestival von der anstrengenden Woche des Nichtstuns...

2 Dickkoepfe unter sich

Morgen ist mein vorerst letzter freier Tag, den ich zum Packen nutzen werde und zum Einkaufen einiger Lebensmittel. Montag geht's ums Visum und dann ab durch die Mitte nach Ulan Bator.