San Pedro de Atacama ist eigentlich ein netter Ort. Viel zu
teuer allerdings, aber wenn man alles, was gebraucht wird, mit LKW
herbeischaffen muss, verteuert sich eben alles. Im Umkreis von 100 km ist alles
Wüste, und selbst Nachbarstädte sind auch wieder nur Oasen in der Atacama oder
Minenstädte. Und wie San Pedro nun zu diesem für junge Leute besonderen
Magneten geworden ist, erschliesst sich mir nicht wirklich.
Jedenfalls hat die
Tourismusbranche schnell die Chance ergriffen um anzubieten, was Touristen
aller Länder zu ihrem Lifestyle heutzutage so brauchen: Dünensurfen, Horseback
riding, ATV Abenteuer, heisse Quellen, Sunset in der Wüste, gutes Essen zu
exorbitanten Preisen, Flamingos schauen, Sterne betrachten, Livemusik etc. Das
ganze Programm. Ich habe sogar mit einer jungen Deutschen gesprochen, die diese
Tour für Mittelstands-Unternehmer aus unseren Landen angeboten hat und die
Gruppe war ausgesprochen gross.
Die Kirche ist dennoch erwähnenswert. Sie ist
die zweitälteste im ganzen Land aus dem 17. Jahrhundert und im Adobestil
gebaut. Die Werkstoffe sind Lehm, Stroh
und Kaktusholz.
Ich hörte, dass die Strasse entlang der grossen chilenischen
Städte Iquique und Arica für einige Tage gesperrt sei wegen des Gerölls, das
durch das Erdbeben die Staatsstrasse 5 blockiert hatte. Am dritten Tag wurde
allerdings Entwarnung gegeben und nur noch gelegentlich habe ich
Aufräumarbeiten beobachten können. Die Fahrt nach Arica erinnerte mich schon
stark an die Reisen durch die Sahara.
Alle Wüstenformationen von Sand bis Fels
wechselten sich munter miteinander ab. Nur unterbrochen durch die zahllosen
Minen, in denen nach Rohstoffen gebuddelt wird, die die Welt braucht. So fuhr
ich an der grössten Kupfermine der Welt vorbei und habe mich nur gefragt, wie die
Arbeiter die Hitze, den Staub und die Angst vor Erdbeben aushalten, um uns mit
diesem Halbedelmetall zu versorgen...
Aber irgendwann stand ich dann auch vor dem Sotomayor in
Arica, dem Hotel, in welchem wir 2010 unsere Reise beschlossen und wo mir jetzt
wieder mit einem Mal klar wurde, dass es das jetzt war mit Südamerika. Heute Abend treffe ich die Anderen und wir
werden die Verschiffung in die Wege leiten.
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