SCL in Santiago de Chile |
TXL in Berlin |
Nun bin ich wieder in Berlin und wenn der Jetlag nicht wäre,
könnte man sagen, alles ist back to normal...
Die Rückreise war ausserordentlich beschwerlich. Zwei Nächte
ohne Schlaf, weil ich immer nachts geflogen bin und dann an irgendeinem
Flughafen zu absoluten Unzeiten ausgespuckt wurde und ohne die Möglichkeit, mal
sein müdes Haupt irgendwo zu betten und ein wenig zu dösen, halte ich
heutzutage nicht mehr aus. Da gab es nur harten, kalten Marmor und Sitzreihen
mit fest installierten Armlehnen, damit bloss kein Penner im Flughafen seine
Zelte aufschlägt...
...und so wird aus Harti ganz schnell Paolo |
immerhin hatte ich die ganze Sitzreihe fuer mich |
Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen.
Meine BMW F 800 GS hat sich bestens bewährt. Eine einzige
Schraube des Kettenschutzes ist durch Vibration abgerissen. Das war’s. Damit
stelle ich BMW ein wirklich gutes Zeugnis aus. Wenn ich mal auf höchstem Niveau
meckern sollte, dann vielleicht über das Kettenschmiersystem Scottoiler,
welches ja nun immerhin gegen Aufpreis ab Werk verbaut wird. BMW hätte den
Kettenschutz ruhig um 5 cm verlängern können, damit nicht das komplette
Fahrzeugheck auf der rechten Seite mit Öl zuspritzt.
die Boxen sind top, der Kettenoeler saut das Heck ein |
Erstaunlicherweise lag der Benzinverbrauch deutlich höher
als auf meiner Weltreise. Die 5,5 Liter pro 100 Km lassen sich vielleicht mit
dem extrem starken Gegenwind auf mehreren 1000 Kilometern in Patagonien erklären.
Dazu werde ich noch einmal BMW befragen. Der Ölverbrauch dagegen war absolut
nicht messbar.
Alle Materialien hatten eine hohe Wertigkeit, Bremsen,
Rahmen, Lenker und die elektrische Anlage zeigten sich nie überfordert.
Die Produkte von Touratech erfüllten meine Erwartungen voll
und ganz. Dem Fahrwerk kann ich nur ein überragendes Urteil ausstellen. Das
Zentralfederbein kam zu keiner Zeit an seine Grenzen und hat sich im
Zusammenspiel mit den kräftigeren Frontfedern sowohl auf Asphalt als auch im
Gelände sehr souverän präsentiert.
Die Sitzbank hat den Fahrkomfort zwar deutlich verbessert,
trotzdem sind 10 Fahrstunden über zum Teil übelste Piste einfach nicht täglich zu
fahren.
Die Zega Pro Koffer mit dem hauseigenen Kofferträger sind
sicher das Beste, was derzeit auf dem Markt zu haben ist.
Mein Reiseequipment, über die Jahre immer wieder
aktualisiert und geradezu perfektioniert, gab überhaupt keinen Grund zur Klage.
Zelt, Gaskocher, Schlafsack, Isomatte und Gepäckrolle waren und sind immer noch
top und dürften mich noch viele Urlaube begleiten.
Meine Fotoausrüstung hat diesmal auch nur meinen Beifall
gefunden. Mit der Canon 5D Mk III und Objektiven von 24 – 300 mm lag ich
goldrichtig, zumal die Objektive gegen Feuchtigkeit und Staub deutlich
resistenter waren als die der alten Ausrüstung um Nikon und Tamron. Dass ich
das Filmmaterial der GoPro Hero 3+ allerdings nur mit einem leistungsstarken
Computer der Extraklasse sehen kann und nicht mit dem kleinen Zusatzmonitor aus
dem gleichen Hause hat mir allerdings sehr missfallen. Auch dazu muss ich
nochmal GoPro befragen.
Dass ich keinmal gestürzt bin, nicht mal umgefallen, nicht
krank geworden bin und keine Panne hatte, hat dieses Südamerika-Abenteuer auch
zu einem echten Erlebnis gemacht.
In der letzten Stunde dieser Reise hatte ich allerdings den
einzigen Schaden zu beklagen gehabt: Martina hat mich in Tegel vom Flughafen
abgeholt. Ich habe dann meinen Tagesrucksack zwischen Rücksitz und Vordersitz
in unseren Wagen gelegt und dann den Vordersitz mit der elektrischen
Verstellung bis zum Anschlag zurückgefahren. Das hat dann allerdings der
Bildschirm vom Notebook nicht ausgehalten und hat sich selbst in Bestzeit die
Spinnennetz App runtergeladen... Soviel zu meiner Übermüdung.
die Reifen von Heidenau hielten 12.000 km und haben noch mehr als 2 mm Profil |
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