In Sterzing war unsere Freude nach dem Blick auf das
Barometer eher leicht getrübt. Das Instrument verspricht Sonne, tatsächlich hat
es geschüttet wie Sau. Nun ja, es gibt
kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung, mögen einige da sagen... Nach Stunden im Regen mit wechselseitig
beschlagenem Visier oder Brille, feuchtkalten Füssen und zum Teil gefährlich
glitschigen Strassen, habe ich da ja eine andere Meinung zu...
Dennoch, irgendwann sind wir also in Riva del Garda
eingetroffen und da es bei unserer Ankunft gleich das nächste Gewitter gab,
haben wir uns gleich im Hotel gegenüber des Campingplatzes eingemietet. Eine
kluge Entscheidung.
Beim Abladen des Gepacks ist mir gleich mal der Helm auf den
Betonboden gefallen und dabei brach das Visier ab. Mist. Glücklicherweise habe
ich mit meinen wennauch begrenzten Mitteln ein bis jetzt gut funktionierendes
Provisorium zurechtgebastelt, dass ich die leise Hoffnung nähre, das mag wohl
bis zum Ende der Reise halten.
Der nächste Tag begann mit einer Menge Sonnenschein und
Temperaturen, die wir Norddeutschen durchaus als frühlingshaft bezeichnen würden.
Rasch wurde noch ein Picknick eingekauft und schon ging es entlang des Lago di
Garda, durch die Poebene, der Lombardei und den Seealpen nach Finale Ligure.
Das war heute der erste Tag der Rallye, der für die Wertung
gezählt hat, nachdem der gestrige Tag ja dem Regengott Neptun geopfert wurde. Also
sind wir fleissig Pässe gefahren, haben Fotos
von der alten Steinbrücke in Bobbio gemacht und von uns mit Zypressen im
Vordergrund an den Ufern des Gardasees. Keine leichte Übung mit einer 7-köpfigen
Gruppe.
Und weil wir noch nicht genau wussten, wer welchen Fahrstil und
welche Geschwindigkeit und überhaupt wieviel Disziplin einzubringen bereit ist,
haben wir uns dann auch am späten Nachmittag aus den Augen verloren. War nicht
so dramatisch, weil meine Gruppe mit Peter und Martina noch vollzählig war und
so sind wir exakt 2 Minuten vor Check-in Schluss am Ziel in Finale Ligure
eingetroffen. Die andere Gruppe hat auf die erwarteten Punkte für rechtzeitiges
Erreichen des Ziels verzichten müssen.
Das Gute ist ja, dass man alles wieder aufholen kann. So sind
wir heute gegen 8:30 h aufgebrochen von Finale Ligure nach Apt in den Voclusen.
Unzählige Kurven in den Seealpen, frühlingshafte Düfte nach Kräutern und
Ginster haben unsere Sinne erstmals so richtig auf Touren gebracht.
Ein
Highlight war sicher der Besuch in Monte Carlo. Dort sind die Vorbereitungen für
den Grand Prix von Monaco in der Formel 1 in vollem Gange. Unsere Aufgabe im
Roadbook lautete, uns vor den Yachten der Milliadäre dieser Welt zu platzieren
und Fotos zum Beweis unseres Dagewesenseins zu schiessen.
Dann noch ein paar Pässe und die wunderschöne Fahrt durch
die Schlucht des Verdons und vorbei an langen Lavendelfeldern und schon war Tag
2 in der Wertung.
Morgen geht’s dann in die Camargue.
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