Marokko 2015 Motorradrallye

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Mittwoch, 20. Mai 2015

Wetterkapriolen in den Pyrenaeen







Von Apt ging es über Arles durch die Camargue. Oft gehört, nie dagewesen, hat mich die Landschaft sofort fasziniert. Man kommt gar nicht umhin, die Wildpferde zu bestaunen; die noch anmutigen Stiere zu bewundern, bis sie in den Stierkampfarenen auf die todesmutigen Matadore losgelassen werden und den Flamingos beim Unterwasserfuttern zuzuschauen.




 
In der Nähe von Beziers sollten wir dann ein Bild einer Kathedrale machen, etwas über ihre Geschichte herausfinden, die im letzten Jahrhundert auch nochmal von der deutschen SS geprägt wurde.







Unsere Picknicks können sich übrigens echt sehen lassen. Käse, Wurst, Oliven und Baguette... mehr braucht’s nicht.



Carcassonne und die Burg sind schon mal Kulturerbe. Rallye-Martin fragte dann auch gleich in dem Abendquiz,  von welcher Organisation: UNO, NATO, UNESCO oder WHO. Mal abgesehen davon, dass die Burg wunderschön ist, lautet die Antwort natürlich NASA. Unser Abendspaziergang zur Kneipe führte nochmal über die komplette Anlage mit all ihrer überwältigenden Schönheit. Wieviel Sklaven und einfache Leute für diesen Bau vor einigen Jahrhunderten dafür wohl ins Gras beissen mussten...?



Am nächsten Morgen dann der Hammer: Regen ohne Ende. Gerade haben wir noch geschafft, Bilder von den Baguettes in unserer Hand zu schiessen, da öffneten sich alle Schleusen und haben uns alle an die Sintflut denken lassen, oder an Hurrican Katrina und einmal fiel wohl auch das Wort “Weltuntergang”. Und das, wo uns doch heute die Durchfahrt durch den Pyrenäen-Staat Andorra blühte. Wir sind noch ein paar Pässe gefahren, um noch einige Punkte zu sammeln, eine wahre Freude war das bei dem Regen allerdings nicht. 




Nun ja, Andorra selbst haben wir folgerichtig auch nicht erreicht. An dem Grenzhäuschen haben wir umgedreht, weil Schnee und Graupel einfach nicht gut passen zum geschmeidigen Serpentinenwedeln.

Abends waren wir mit unseren Nerven dann völlig am Ende. Rasch gefuttert, einige Pilse inhaliert und ab in die Falle. Ich habe noch verzweifelt versucht, mit dem Fön meine Handschuhe zu trocknen... zwecklos.



Heute Morgen dann Breaking News: Jörg teilte uns mit, er steigt aus der Rallye aus. Zuviel Stress, zuviel Fahrerei ohne die Schönheiten der Region schätzen zu können. Zu anstrengend. So sind wir also noch zu sechst. Den ganzen Tag sind wir dann von einem Ort in der Nähe von Barcelona nach etwas südlich von Valencia gefahren, um rechtzeitig beim Check-in 40 weitere Punkte für das Erreichen dieser Etappe einzufahren.






Jetzt sitze ich hier am Laptop auf dem Campingplatz in der Vorsaison und geniesse die Stille des Alleinseins, nur geschwängert von der entfernten Brandung des Mittelmeers und den frühreifen Grillen. Und gelegentlich unterbrochen vom Tippen in die Tastatur und von Marcos Schnarchen im selbstgebastelten Zelt nebenan.

  

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