Fr, 02.09.
Gleich hinter Tiblisi fand ich einen Spitzencamping, am Hang, die Brombeeren wuchsen mir in den Mund und in der Ferne waren vertraute Dorfgeräusche zu hören. Ich hatte noch einen Rest Bier, so hat es an der nötigen Bettschwere auch nicht gefehlt.
Es gab wieder eine geklaute Stunde zu Berlin, jetzt trennen mich nur noch 2 Stunden von der Normalität. Also früh raus und gefahren, als sei der Teufel hinter mir her. Der Beelzebub nennt sich hier Kaukasus und er staut absichtlich Wolken, die so tun, als wollten sie sich entladen über Motorradtouristen und andere Menschen. Keinen einzigen Tropfen habe ich abbekommen. Gut so.
Wenn man mich nach Superlativen fragt zu Landschaft, schönen Frauen, Geldwert oder Verkehr fällt mir ein Extrem für Georgien sofort ein. Sie haben die schlechtesten Autofahrer mit grossem Abstand. Da wird geschnitten, abgedrängt, geblendet und in den Gegenverkehr hinein überholt. Jegliche Verkehrszeichen sind nicht mal Anregung oder Interpretationssache, sie sind einfach nicht existent. Da haben die Polizisten reichlich zu tun und ich hoffe, sie nehmen diesen Idioten den Lappen für immer ab und verpassen dem Fahrer noch gleich ein paar saftige Ohrfeigen.
In Batumi, der letzten Stadt vor der Türkei, habe ich noch meine letzten georgischen Kröten in Futter umgesetzt. Traumhaft köstlich. Wieder am Lenker waren es nur noch 10 Kilometer bis zur Grenze. Die habe ich auch souverän gemeistert. Nur, weil das Volumen so hoch war, habe ich überhaupt warten müssen. Ich wurde an Schlangen vorbeigewunken und was nicht von selbst ging, habe ich mit geschicktem unnachgiebigem Drängeln selbst erledigt.
Soo ein Kennzeichen will ich... |
Und dann bin ich gefahren, bis ich nicht mehr konnte. Es gibt hier einfach keine Campingplätze an diesem Riesenmeer. Nicht mal Hotels haben sie hier. Der Verzweiflung nahe und gute 250 km weiter habe ich endlich einen kleinen Nischencamping gefunden, der auch tollen, teuren Fisch hatte.
Bis morgen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen