Marokko 2015 Motorradrallye

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Montag, 5. September 2011

Georgia on my mind

Do, 01.09.


Okay, über gestern und vorgestern möchte ich eigentlich kein Wort mehr verlieren.


Heute Morgen um exakt 0:00 Uhr stand ich vor dem Immigration Cop. Der hatte als kleinen Gag drauf, dass er nicht wüsste, was ich wollte und ich solle gefälligst meinen Pass zeigen. Bevor ich aber eine kleine Durchfallattacke abzuwehren hatte, hat er schon gelacht, mir meinen Schlüssel zurück gegeben und der Stempel war im Pass. Der nächste Kollege hat mich einfach duerchgewunken und ich wollte gerade losfahren. Glücklicherweise hat der Zug für die nächste Fähre meine Abfahrt verhindert, denn der Zoll musste auch noch ein Dokument ausstellen, ohne das ich an der nächsten Grenze echt alt ausgesehen hätte. Und in der Nacht hätte mich niemand aufhalten können...

Eine Stunde später stand ich in der Glamourstadt Baku vor einem ATM, praktischerweise gleich neben einer Dönerbutze. Bier gab’s auch, damit war meine Diät wieder einigermassen ausgewogen...

Baku

Baku ist DIE Stadt des Öls. Was im Kaspischen Meer gefördert wird, geht durch Baku. Und das ist nicht wenig. Man sprach bis vor einigen Jahren noch vom grössten Vorkommen der Welt, noch vor den arabischen Ländern. Und die USA sind hier schwer am Start. Also kein Kleckern, nur Klotzen. Nur Neuwagen, SUV’s, AMG’s, M’s und Bentleys und wer einen Lada fährt, ist entweder Taxifahrer oder Dienstpersonal. Um 2:00 Uhr nachts ist die Stadt so busy wie Berlin um 2:00 tags...


Einige Stunden Schlaf am Strassenrand haben meine Akkus soweit wieder aufgefrischt, dass ich ganz durch Azerbaijan durchfahren konnte. Im Frühstück muss so was wie Lachgas gewesen sein, dauernd musste ich giggeln und manchmal in meinen Helm schreien vor Freude darüber, dass nun endlich alle Visaländer durchfahren sind und von dieser Seite keine Scherereien mehr drohen. Ich war damit so beschäftigt, dass ich Wesentliches fast nicht bemerkt hätte... Ich habe nach Wochen der Wüsten und der kargen Steinlandschaft endlich wieder einen Wald gesehen aus Kiefern und Eichen! Und der erste Road Kill hier war ein... Igel. Der letzte in Turkmenistan war ein Kamel. 



Endlich gibt es wieder Strassenschilder und zum ersten Mal habe ich eine Kilometerangabe für Istanbul gesehen. Gutes Futter gibt es auch an jeder Ecke.


Und für einige Stunden habe ich nicht verstanden, was trotzdem an mir nagt... Es ist wohl die Erkenntnis, dass meine Reise bald zu Ende ist. Natürlich habe ich noch einige Tage zum Baden vor mir, und Wolle holt mich ab, wofür ich ihm jetzt schon unendlich dankbar bin und später kommt noch Martina dazu mit einem Rudel Südamerikaner... aber dann ist Schluss und was das heisst, weiss ich noch nicht.

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