Marokko 2015 Motorradrallye

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Sonntag, 16. Februar 2014

Brasilien






Wir waren eine Woche in Brasilien. In der Zeit kann man dieses gigantische Land von 4000 km Durchmesser natürlich nicht kennenlernen. Wir haben nichtmal an der Oberfläche gekratzt. Aber zu sagen, wir wären nicht hier gewesen, stimmt eben auch nicht. Dieser Schnupperbesuch hat definitiv Lust auf mehr gemacht.


Wir hatten uns durch das Gerede über die Sicherheit gegenüber Touristen schon einschüchtern lassen. Immerhin habe ich deshalb eine Kameraversicherung abgeschlossen und eine zusätzliche Krankenversicherung. Das hätte ich in jedem  Fall überlegt, auf der Weltreise hatte ich die Versicherungsfrage noch laxer gehandhabt.


Natürlich muss man immer aufpassen, wohin man geht, ob man sich und seine Wertsachen exponiert und wie man sich an einem Bankautomaten verhält. Das ist in Rio nicht anders als in Paris oder eben Berlin. Deshalb bin ich selbstverständlich froh, dass nichts passiert ist, denke aber, dass mit gesundem Menschenverstand jede Situation schon im Vorfeld neutralisiert werden kann. Wenn einer mit ‘ner Wumme kommt, kann man eh nix machen.


Das Wenige, was wir gesehen haben, war ein Traum. Die Sehenswürdigkeiten von Rio de Janeiro, die Strände von Parati, das urbane Leben in Sao Paulo und der Wasserfall von Iguazu mit dazugehörigem Urwald waren überwältigend. Die Fotos lassen nur schwer erahnen, wie beeindruckt wir waren. Wer das Bild von den Aras gesehen hat, muss sich auch das Beschwerdegeschrei dieser Papageien vorstellen, wegen des Wetters, oder aus Futterneid. Das Rauschen der Wasserfälle hat schon apokalyptische Züge. Und eine Fahrt mit der Metro in einer der grössten Städte des Planeten kommt einer Nahtoderfahrung gleich, was Enge und das Ergattern sogar eines Stehplatzes angeht.


Die Menschen in Brasilien kommen im Wesentlichen gut zurecht. Dabei dürfte die Schere zwischen Arm und Reich deutlich grösser klaffen als bei uns. Wir haben eine Favela nur durchfahren, das ist wohl eher mit Stadtteilen überall auf der Welt in grossen Städten vergleichbar, in denen viele Menschen auf engem Raum in wirtschaftlich bescheidenen Verhältnissen leben bzw. überleben.


Alle nachlesbaren Nachrichten von Fahrpreiserhöhungen und den damit verbundenen Demonstrationen, von den Schwierigkeiten beim Bau der WM-Stadien, von der irrsinnigen Abholzung der Amazonaswälder, von Kriminalität und Regierungsskandalen, haben wir nicht mitbekommen, auch wenn sie sicher vorhanden sind.  

Samstag, 15. Februar 2014

das 7. Weltwunder von Iguazu



Der Flug von Sao Paulo nach Foz de Iguazu war unspektakulär, bis wir unmittelbar vor der Landung vor uns die Wasserfälle von Iguazu auftauchen sahen. 



Keine Details erstmal, nur die enorme Grösse hat beeindruckt. Unser Hotel lag glücklicherweise in Gehweite zum Parkeingang. Wenn man mit dem Parkbus dann an den tosenden Wassermassen vorgefahren wird, öffnet sich eines der spektakulärsten Panoramen, die ich je gesehen habe. 




Vergesst die Niagara-Fälle, das hier muss man gesehen haben. Martina und ich haben die ganze Zeit gelacht, wenigstens aber geschmunzelt. 



Viele Touristen bedeuten auch viele Kameras. Bei der Wahl ihrer Mittel gab’s Erstaunliches zu beobachten: grosse Kameras, kleine Fotos, iPads, Handys, Plastiktüten, etc.










































Am Parkausgang gab es noch einen Vogelpark zu besichtigen. Die Vögel dort leben in riesengrossen Volieren, nur den Geiern dürfte auch das noch zu klein sein. 






Mit unserem Eintrittsgeld sollen die Populationen vieler Spezies, die von der Ausrottung bedroht sind, erhalten, vergrössert und dann wieder ausgewildert werden. Im Park, und nachdem wir schon alles Federvieh begutachtet hatten, hat uns dann der tropische Regenwald mal seine ursprüngliche Bedeutung verdeutlicht. 





Es hat aus allen Schleusen gegossen, dass wir dachten, die Wasserfälle von Iguazu seien in den Vogelzoo umgeleitet worden...





Donnerstag, 13. Februar 2014

Parati und Sao Paulo



Rio ist eigentlich kaum zu toppen. Weil kein Taxifahrer auf die Schnelle zu bekommen war, haben Florian und Andreia uns zur zentralen Busstation gebracht. 

Florian und Andreia von der Casa Kayamura

Vorher haben wir uns noch von Martin verabschiedet, der ein entspannter Reisebegleiter war. Die Fahrt nach Parati, einem verwunschenem Örtchen an der Costa Verde, verlief in dem First Class Bus mit quasi Liegesitzen wie in der Business Class bei United. 




Wir hatten die vordersten Sitze und somit die beste Aussicht. Unser Hostel lag mal gerade 100 Meter vom Busbahnhof entfernt und hatte sogleich ein nettes Zimmer für uns parat. Blöd war nur die Tatsache, dass es im Zimmer weder A/C gab noch irgendeinen Ventilator. Später stellte sich allerdings heraus, dass der gar nicht nötig war, weil es nachts so auf etwa 20°C abkühlte. 

 


Ein Bummel durch den Ort offenbarte die ganze Schönheit Jahrhunderte alter Baukunst. Dazu all die farbenfrohen Boote, nette Kneipen, Pferdefuhrwerke in der ansonsten autolosen Ortschaft und ein traumhafter Strand machen Parati äusserst sympatisch. 



Tags darauf gings nach Sao Paulo. Der Busfahrer hatte die Klimaanlage auf max gestellt, damit ja kein Wohlgefühl aufkam. 




 Einige interessante Bemerkungen habe ich allerdings gemacht. Die Tür vom Cockpit zum Fahrgastraum war sehr solide und der Busmarschall mit Pumpgun und Pistole hat den Eindruck erweckt, als ob die Geschichten von auf offener Strecke ausgeraubten Bussen vielleicht doch kein Touristen-Latein sind... 



In Sao Paulo ist man nicht allein. Angeblich die drittgrösste Metropolis mit etwa 20 Millionen Einwohnern. Warum die allerdings alle in unsere U-Bahn einsteigen wollten, ist uns schleierhaft. 




Wir waren Gäste bei Alex und Martin in einem sehr noblen Viertel mit unglaublich vielen Sicherheitsvorkehrungen. Besucherschleuse, Wachpersonal, Überwachungskameras, PIN pad, und gepanzerte Autos sind nur einige Feature, mit denen die sich täglich rumschlagen müssen.




gepanzerte Scheiben

Alex hielt ihren gepanzerten Passat ja eigentlich für überflüssig, bis an einer Ampel in unmittelbarer Nähe zum Appartment jemand mit einer Pistole vor der Scheibe rumfuchtelte, aber erfolglos wieder abdrehte... wir hatten jedenfalls einen tollen Tag in Sao Paulo und hatten sogar eine problemlose Fahrt mit der Metro vorzuweisen, sehr zu Alex’ Verwunderung.





Demnächt geht es zu den irren Wasserfällen von Iguazu.

Montag, 10. Februar 2014

Rio de Janeiro



Mann oh Mann, was für eine Stadt.


Wir sind im absoluten Innenstadt-Refugium von Andrea und Florian, in der Casa Kamayura, sehr gut aufgehoben. Der Tag fängt mit einem Obstteller aus der Region an und geht über nette Gespräche bis zu Tipps für Tagestouren. 


Eine ganz heisse Empfehlung für alle Rio Reiser... Gestern haben wir uns alles Wichtige gegeben. 


Der Christus war überwältigend, obwohl wir gar nicht direkt vorfahren konnten. Die Zufahrtsstrasse ist an Wochenenden immer gesperrt, damit Jogger nicht zu Schaden kommen. 


Und mit der Seilbahn konnten wir nicht rauf, weil man die Tickets vorher im Internet buchen muss, eine wertvolle Info, die weder in Reiseführern stand, noch im Internet angekündigt war.




Von allen Seiten sieht man natürlich das andere Wahrzeichen der Stadt, den Zuckerhut. Wahnsinnige Panoramen geben unserem Hirn ‘ne Menge Stoff zu verarbeiten, immer im Wettstreit mit der gnadenlosen Sonne, die eben diese Aktivitäten einbremsen möchte.

Die Strände von Copacabana und Ipanema laden nicht wirklich zum Verweilen ein, schon gar nicht an Wochenenden. Zu voll. Und auf Taschendiebe muss man auch immer aufpassen, obwohl die Polizeipräsenz schon fast als aufdringlich wahrgenommen wird.


Der Sonnenuntergang am Strand von Ipanema war allerdings so spektakulär, dass alle Sonnenanbeter spontan applaudiert haben, nachdem der glutrote Feuerball im Meer verschwunden war. Heute fahren wir nach Parati, einem besonders schönen Badeort an der Küste zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo.

typische Strandaktivitaet I

typische Strandaktivitaet II
 
typische Strandaktivitaet III

Noch ein paar Bemerkungen... die kalte Dusche ist gute 30
Grad kalt und der Mond nimmt hier zu, obwohl er ein "a" anzeigt...