Brasilien ist auf der Liste der nochmal zu bereisenden
Länder also ziemlich weit oben angesiedelt. Aber wie sieht es mit Paraguay aus?
Von Foz de Iguazu in Brasilien haben wir einen Nahverkehrsbus nach Ciudad del
Este genommen. Dazu haben wir dem Fahrer ausdrücklich eingebleut, dass er uns
am brasilianischen Ausreiseposten rauslassen muss, weil wir ohne Exit-Stempel
in Paraguay echt Stress bekommen würden.
Als ob wir nichts gesagt hätten, drischt
der junge Fahrer denn auch auf die Verbindungsbrücke der Freundschaft zu und
nur, weil er quasi in einen Stau gerät, können wir kurz hinter dem
brasilianischen Zoll abspringen.
Und da der Fahrer eh schon so in Eile war, hat
er natürlich auch nicht auf uns gewartet. Also sind Klein-Martina und
Gross-Harti wie Flüchtlinge mit all unserem Sack und Pack zu Fuss in Paraguay
eingelaufen.
Die Einreiseformalitäten waren in 30 Sekunden erledigt, dann flugs
ein Taxi genommen und zum Hummingbird Hostel gefahren. Dort haben wir uns in
einem Hostel, welches Silvia gerade erst letztes Jahr eröffnet hatte,
eigentlich ganz wohl gefühlt. Das Internet war ziemlich lahm, aber die ganze
Anlage war ein Hort der Ruhe. Nach der Hektik der Innenstadt von Ciudad del
Este tat uns das ganz gut. Die Stadt hat den Ruf, ein Dorado zu sein für
Glücksjäger aller Art aus Brasilien, weil Paraguay viel billiger ist und alle
Welt den kleinen Grenzverkehr nutzt für Schnäppchen aller Art. Im Hostel trafen
wir auf zwei junge, liebenswerte Österreicher, die ebenfalls mit öffentlichen
Verkehrmittel unterwegs waren. Mira schwächelte nach längerer Fatigue, aber
David hat uns nett unterhalten.
Die Busfahrt von Ciudad del Este nach
Asuncion, der Hauptstadt Paraguays, war eher unspektakulär, bis wir genauer
hinsahen. Erstmal war der Bus echt rott. Alle paar Kilometer musste der Fahrer
Wasser in den Kühler nachfüllen.
Immer wieder stiegen lokale Dealer in den Bus,
um Futter, Getränke oder chinesischen Kleinscheiss anzubieten. Wir haben auch
vermutet, dass der Fahrer noch Nebengeschäfte gemacht hat mit Kurzstreckenpassagieren.
Also nix mit “Rapido”, sondern eher mit “Semi-Rapido”, was ja auch zu einem
deutlich günstigeren Preis angeboten wurde. In Asuncion haben wir uns sofort ein Taxi
geschnappt und sind zum äusserst korrekten Preis zum Hotel “Maison Suisse” gefahren.
Ich habe mal eben die Gelegenheit zum Wäschewaschen genutzt. Ich sollte mir
angewöhnen, öfter meine T-Shirts zu wechseln, wenn schon die Mosquitos keinen
Bock mehr auf mich haben...
Paraguay ist deutlich ärmer, was den allgemeinen
Lebensstandart angeht, als Brasilien. Trotzdem haben wir die Stadt in guten
Erinnerung.
Der Präsidentenpalast ist 3.-Welt-mässig pompös, ein junger Mann
hat mit seiner deutschen Ex-Frau eine schicke Eisenbahnkneipe aufgemacht und
unsere Busfahrt auf Einheimischen-Niveau war fehlerlos. Tags darauf sind wir
mit einer Billigairline nach Uruguay geflogen.
Davon morgen mehr. Und mein
Motorrad ist gerade auf Höhe von Lima in Peru.
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