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Montag, 5. September 2011

Harti, der Oberdepp

Di, 30.08.

Turkmenischer Friedhof

Uff, dieser Tag wird mir noch ewig in Erinnerung bleiben...

Aber zunächst mal: Paul geht es wohl soweit ganz gut. Er ist vor einigen Tagen von einem Auto angefahren worden, Schadensumfang kenne ich noch nicht, er ist aber dabei, seine Fahrt nach Italien fortzusetzen. Alles Gute Paul.

einer dieser vielen Krater, dieser ist ohne Gas

So. Da habe ich mich also total beeilt, um möglichst schnell durch Turkmenistan hindurch zu kommen. Ich habe sogar den Gaskrater ausgelassen, weil ich dort schon gegen Mittag war und ich nicht den Rest des Tages vergeuden wollte.


Wäre ich mal hingefahren. So bin ich natuerlich viel zu schnell in Turkmenbashi eingetrudelt. Dahinter steckte die Idee, dass ich da erstmal hinkommen muss, ohne Panne, und dann kann ich mir vielleicht etwas Zeit lassen. Kaum war ich jedoch am Hafen, stand da auch schon eine Fähre abfahrbereit. Man hat mir gesagt, sie würde am nächsten Tag abfahren und wäre am 31.08. abends in Baku. Das wäre dann dasselbe Szenario wie bei Heli und das hat ja geklappt. 

Abreise aus Turkmenbashi

Kaum war ich auf dem Schiff, stach das auch schon in See und hatte bei der ruhigen Überfahrt keine Probleme, in 16 Stunden in Baku einzulaufen. Zwei Tage zu früh. Na toll, Harti. Das ist selbst für den wohlwollendsten Grenzer zuviel. Kann ich echt verstehen. Mein Visum fängt nun mal erst am 01.09.an und basta. 


Da stand ich nun und mein Herz war zur Abwechslung mal nicht im Brustkorb, sondern in der Hose. Die Grenzer sprachen schon von Deportation, meine BMW durfte das Cargodeck nicht verlassen. Schöne Bescherung. Da haben sie mich also eine Stunde warten lassen und mich jedesmal böse angeschaut, wenn sich wieder unsere Wege kreuzten.

bewegungsunfaehig in Baku, Aserbaijan

Danach wurde ich zum Chef ins Office zitiert. Ich wollte gerade mit den fadenscheinigsten Gründen für mein Fehlverhalten beginnen, da erzählt der Boss mir, ich hätte ein Riesenproblem, ich müsse zurück nach Turkmenbashi, dann nach Ashgabat, um ein neues Visum zu beantragen, dann wieder  nach Baku und das würde ich alles gar nicht schaffen, aber er habe mein Problem ganz unbürokratisch gelöst. Ich solle hier übernachten für 15 U$, und in der kommenden Nacht um 0:00 die Biege machen. Und bisher wurde über weitere Zahlungen nicht gesprochen... Warten wir mal ab...

So einige Bemerkungen wollte ich aber doch noch über Turkmenistan loswerden. Ich habe etwa 30 Polizeikontrollen passiert, und musste erst an der allerletzten meinen Pass vorzeigen, weil dem Cop sichtlich unangenehm war, dass er mich grundlos angehalten hat.

Strassenmeisterin in Ashgabat

Und dann meckere ich ja schon mal darüber, dass die Leute in den armen Ländern doch wenigstens ihren Dreck wegräumen sollten. Das wird hier in Turkmenistan jedenfalls perfekt umgesetzt. Wo ein Auto steht, am Supermarkt, vor der Tankstelle, an der Grenze, fangen die Besitzer an, ihre Fahrzeuge zu wienern, selbst die Felgen und Reifen. Was natürlich auch zur Folge hat, dass jemand mit einem dreckigen Gefährt auch schon mal ein Strafmandat bekommen kann, Touristen nicht ausgenommen. Habe ich nur gehört, ist mir aber selbst nicht passiert...

mein Zuhause fuer 2 Tage in Baku

Im Moment liege ich auf dem Bett dieser extrem einfachen Herberge und kann meinem einen Dollar für ein Bier wohl ade sagen. Hat die Matrone scheinbar nicht verstanden...

Morgen geht’s um die Wurst. Sehr heldenhaft war das alles nicht von mir...

1 Kommentar:

  1. Mensch Harti, das kann doch mal passieren. Mich haben die Russen mal ausgewiesen...mein Visum war auch erst am nächsten Tag gültig - hat mir blaue Flecke beschert und unserem Arbeitgeber nen Extra-Flug.... :-)
    Nicoletta

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