Bariloche hat mich klimatechnisch an meine Grenzen gebracht.
Trotz tollem Schlafsack habe ich die ganze Nacht gefroren und meine Füsse
wurden tagsüber nicht mehr warm, und das, obwohl meine Füsse eigentlich ‘ne Art
Heizkraftwerk sind. Sagt meine Frau...
Bariloche am See |
Bei der Abfahrt wollte ich trotzdem nochmal
Bariloches Schönheit wahrnehmen, jedenfalls die Westseite hat schöne Apartments
und mietbare Häuser.
Auch das Umland, wie z.B. das Amphitheater oder die
wasserreiche Landschaft haben mich entzückt. Ich verstehe nur nicht, wieso das
Wasser einerseits für Bewaldung sorgt, 50 km weiter aber kein Grashalm am
Seeufer wächst. Kann das jemand erklären?
Und jetzt wird auch superprominent
auf Guanakos hingewiesen, gesehen habe ich ab dem Schild keinen einzigen mehr.
Hinter einer grösseren Hügelkette schien sich dann der Himmel zuzuziehen. Die Temperaturen
sind schon auf erträgliche 20° geklettert, einen Wetterumschwung hätte ich
jetzt aber völlig uncool gefunden. Ich fing schon an zu überlegen, wie ich mich
gegen dieses aufziehende Unwetter schützen konnte, war ich doch meilenweit von
jeder grösseren Ortschaft weg.
Die Auflösung des Wetterphänomens gab’s dann etwa
100 km später. Ein riesiges Erdöllager ist explodiert und hält die Gegend hier
in Atem.
Rettungsmannschaften haben sich formiert und tags darauf wurde mir im
Supermarkt gleich mal die Tageszeitung unter die Nase gehalten, musste ich doch
am Vortag genau dort vorbeigekommen sein.
Ich habe dann in bester
Reportermanier meine Fotos rumgezeigt, begleitet wurde das mit erhitzten
Wortbeiträgen der Kundschaft. Gehört haben wollte ich wohl, dass ich da ganz
schnell reagiert hätte und warum ich die Fotos denn nicht an die Zeitung
verkauft hätte, meine seien doch alle viel besser... Glaube ich gehört zu
haben, ganz sicher bin ich mir bei meinen eher unbedeutenden
Spanischkenntnissen jetzt im Nachhinein nicht mehr...
Der Hund hat jedenfalls
die Gunst der Stunde genutzt und aus dem Supermarkt ein fettes Steak mitgehen
lassen.
Ich habe lieber einen gepflegten Frühschoppen eingelegt in nunmehr
deutlich über 25°. Und noch was: der Wind ist kaum noch spürbar. Er wird wohl
sehr wirksam durch die links neben mir aufgetauchten 6000er der Anden fern
gehalten. Soll mir recht sein. Grüner wird’s auch und seit 150 km sehe ich
öfters Obstplantagen und die ersten Weinanbaugebiete.
Im Hotel konnte ich die ganze Katastrophe nachmal im TV sehen.
Morgen geht meine BMW in
die Inspektion. Ich brauche einen neuen Kettensatz, Ölwechsel muss auch gemacht
werden.
lkeine Pause unterwegs fuer ein Bier |
Hallo Hartmut,
AntwortenLöschenvon mir auch noch nachträglich die besten Glückwünsche zum Geburtstag (habe ja erst zu meinem von Martina den Deinigen erfahren bzw. erneut ins Gedächtnis gerufen bekommen)!
Und natürlich die besten Wünsche für eine erfolgreiche Fortsetzung Deiner Fahrt!
Ich will versuchen, eine Antwort auf Deine obige Frage nach den fehlenden Bäumen an manchen Gewässern zu formulieren, zumindest ein paar mögliche Gründe benennen: Wasser ist nicht die einzige Bedingung für Pflanzenwachstum, die Bodenbedingungen können noch eine Rolle spielen, Wind und Regen (wenn z. B. von oben kein Wasser kommt und das Wasser im Boden nicht ausreicht oder zu tief liegt, wächst auch nichts Größeres, viel Wasser Verdunstendes).
Dann fallen mir noch Tiere ein, die aufkommenden Bewuchs sofort und immer wieder abfressen können, so dass kein Baum hochkommt.
Ich glaube heir jedoch an ersteres, da auf dem einen Bild sichtbar ist, dass die Bäume auch nur an bestimmten Stellen - Schwemmland? - wachsen und ansonsten auch alles rundherum kahl ist.
Und zu den toten Wäldern, die ihr gesehen habe: könnte es sein, dass durch Vulkanausbrüche freigesetzte, giftige Gaswolken für die Zerstörung verantwortlich sind? Oder Waldbrände?
Also: weiterhin gute Fahrt
wünscht Jürgen