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Mittwoch, 19. März 2014

Süd-Südamerika


Der kleine blaue Punkt ist Ushuaia, heute bin ich am roten Faehnchen


Ich liege hier in einer völlig unbedeutenden Stadt in Zentralpatagonien auf meinem Bett und schreibe. Ich hatte noch überlegt, ob ich wirklich chronologisch vorgehen soll, aber wen interessieren schon Ortsnamen wie Rio Grande oder Rio Gallegos? Also kommentiere ich jetzt mal eher schöne oder interessante Bilder. 

Abschiedsfoto


Ushuaia hat mir sehr gefallen, nicht nur die Stadt, auch die Gegend drumzu. Das fiel uns erst auf dem Rückweg auf, auf der Herfahrt mussten wir eher um unser Leben kämpfen mit Blizzard, Frost und Regen. 




Darren und Carryl haben mir den Aufenthalt dort schon deshalb so angenehm gemacht, weil man am Ende der Welt allein schon mal melancholisch werden kann. 



Wie gross die Entfernungen in Südamerika sind sieht man am 3000 km Schild bis Buenos Aires, ja immerhin auch noch im Süden des Kontinents. 



Nach der Überfahrt über die Magellanstrasse aufs Festland war es mit der Flora für Hunderte von Kilometern vorbei. Einzig die Fauna bot Abwechslung und Grund, gelegentlich den Bremshebel zu ziehen. Sonst ging es nur von Tankstop zu Tankstop. Wegen des enormen Gegenwindes fielen diese aber in immer kürzeren Abständen an. Gut für uns, denn mir zumindest tut jeder Muskel im Körper weh von der völlig verkrampften Haltung auf der Maschine im Fight Mann gegen Natur. Am Schlimmsten ist eigentlich das Aufrechthalten des Kopfes mit dem Helm. Möglicherweise werfe ich heute doch mal eine Ibu ein... 





Die Flamingos waren putzelig anzuschauen, der wahre Zaunkönig auch. Aus Spass habe ich den grossen Laufvogel ein wenig gescheucht und einer Schar Gänse habe ich Starthilfe gegeben, die Guanakos mussten mit unserem Erscheinen auch plötzlich wildwechseln, aber die wollen das wohl, so dicht, wie die da immer an der Strasse grasen. 






Hier im Süden gibt es ausserdem unzählige Ölförderpumpen, im Volksmund “Pferdeköpfe” genannt.                                  




Hier in der Gegend um Samierto hat das Rindvieh auch wieder allen Grund, glücklich zu sein. Gutes Gras und Wasser satt sind für die Vierbeiner wohl sowas ähnliches wie all-you-can-eat für uns. 




Die Touratech-Boxen habe ich nun endlich mit dem korrekten Sticker geadelt. Ushuaia, das Ende der Welt. Und meine elektrische Zahnbürste bekommt immer frischen Saft aus der Bordverpflegung. Glücklicherweise funktioniert mein SPOT Tracker hier wieder, nachdem er ja ganz im Süden keinen Empfang zu den Satelliten hatte. 





Das nimmermüde Thema hat heute übrigens neue nahrung bekommen. 90 Km/h = Windstärke 10 ist neuer gemessener Rekord für mich und ich bin stolz, dass ich nicht aus dem Sattel oder von der Strasse gesegelt bin. Morgen sehe ich mal zu, dass ich wieder ein wenig in den Windschatten der grossen Berge komme. Der Wind ist auf Dauer nicht mehr zu ertragen...

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