Marokko 2015 Motorradrallye

München +++ Monaco +++ Marrakesch

Dienstag, 14. Juni 2011

die Heilige Helene

Der Mount Saint Helens ohne signifikante Spitze, im Vordergrund das Werk der Eruption

Tja, der Wettergott hatte dann doch ein Einsehen mit uns. Er hat zwar keinen perfekten Sonnenschein geboten, aber Helene war immerhin zu 85% zu sehen, wie ein Parkranger aufs Prozent genau zu vermelden wusste.

25 Kilometer im Umkreis des Berges wurden vollstaendig verwuestet

Man muss sich ein bisschen in die Seelen der ueberlebenden Zeitzeugen hinein versetzen, die auf anschaulichen Tafeln im Visitors Center ihre damaligen Erlebnisse schildern. Ein Paar hat auf seinem Autodach surfend ueberlebt, auf welchem die Beiden Hunderte von Metern in einer Schlammlawine talwaerts trieben. Ein Vater hat mit seiner Tochter im Schatten einiger Felsen und viel regennasser Vegetation ueberlebt. Ein Holzarbeiter war mit drei weiteren Kollegen im Wald, als der Ausbruch des Vulkans stattfand. Er ueberlebte als einziger; wegen der einsetzenden Verdunkelung durch die Asche, konnte er zunaechst nicht erkennen, wohin er trat, hat dann beim Aufklaren der Sicht erkennen muessen, dass er ueber seine toten Kollegen gestolpert war. So reiht sich eine Ueberlebensgeschichte an die naechste. 

Gewaltige Schlammmassen schossen talwaerts. Bis heute waechst hier nichts, weil diese Asche unfruchtbar ist

Die pyroklastische Wolke hat sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 160 km/h in alle Richtungen ausgebreitet und stieg etwa 13,000 Meter in die Hoehe. Vierhundert Hoehenmeter hat der Mt. St. Helens nach dem Spektakel verloren. In der Abgeschiedenheit dieser Bergregion waere die Katastrophe noch ueberschaubar geblieben, haette die heisse Asche nicht das Gletschereis und den Schnee augenblicklich geschmolzen und dadurch zu einer Schlammlawine gefuehrt, die rasend schnell bis in 50 Kilometer entfernte Orte hinabstuerzte.


Baeume, die von der Feuerwalze zu Tausenden ueberrollt wurden, liegen im naeheren Umkreis des Kraters schoen gleichmaessig in Explositionsrichtung aus. Aus Mangel an Sauerstoff in der Wolke sind sie halt nur abgerissen wie Grashalme, aber nicht verbrannt.


Wir haben unsere eigenen Erdstoesse machen koennen und sie auf dem Aufzeichnungscomputer auch registriert gesehen. Und wie sich ein Erdbeben aus 50 Kilometern Entfernung anfuehlt, haben wir an einem anschaulichen Display ebenfalls erleben duerfen. 


Gut zu sehen: der sich nach hierhin oeffnende Krater. Die gedachte Verlaengerung der Flanken des Berges laesst die enorme Masse der Absprengung erkennen

Ich war schon in Neuseeland, in Pompeji, auf Hawaii und jetzt hier. Allmaehlich bekomme ich einen guten Eindruck davon, wie und dass die Erde lebt und bebt...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen