Reno, Nevada, nicht zu verwechseln mit Rhinow, Havelland, ist ein beschauliches Staedchen. Noch 1960 zaehlte das Kaff nicht mehr als 50.000 Seelen. Heute sind es 220.000, die meisten davon taetig in der Casino- und Unterhaltungsindustrie.
Das Schild ueber mir ist aber auch Sinnbild fuer den immer weniger locker sitzenden Dollar der Kundschaft und wenn dann noch die Zufahrtswege zu Lande von Sacramento und San Francisco wegen Schnee gesperrt sind, und Reno nur auf Flug- und Bahnkunden zugreifen kann, dann geht's der Stadt nicht besonders gut.
Mitte des 19. Jahrhunderts waren Gold und dann die Transkontinentale Eisenbahn Wirtschaftsthema Nummer 1, bis dann in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts das Gluecksspiel diese Position uebernommen hat.
Interessanterweise ist Nevada immer noch drittgroesster Goldlieferant der Welt, der "California Zephyr" von San Francisco bis nach Chicago haelt taeglich in Reno und als Spielerparadies hat die Stadt nach Las Vegas immer noch einen guten Namen...
"Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" ist ein beliebter Spruch, erfunden von Schoenwetterfahrern, die mal einen Gewitterschauer in den ersten Minuten erleben mussten, dann aber den Rest unter einem Tankstellendach ausgesessen haben.
Wir hingegen haben das ganze Paket bekommen: 6 Stunden Dauerregen von einer Intensitaet, dass entgegenkommende Autos den Scheibenwischer auf "schnell" stellen mussten, Nebel mit Sichtweiten unter 50 Metern, Kaelte mit Schneehaufen am Strassenrand und kurvige Straesschen mit glitschigen Teerflicken als Billigreparatur. Was fehlt: richtig, der Washoe Zephyr. Das ist der Wind, von dem ich nun schon seit Tagen rede...
Unsere "Funktionskleidung" hat nur teilweise funktioniert. Martinas Handschuhe waren schnell innen komplett nass, meine Cross-Boots hielten keine 10 Minuten. Auch Kragen, Buendchen und Reissverschluesse waren allesamt undicht. Martinas wasserdichte Gepaecktasche hat an einer Ecke auch geschwaechelt.
Ich glaube langsam, es gibt doch sowas wie Sauwetter. Echt.
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