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Freitag, 24. Juni 2011

... und warum der letzte Tag auch der traurigste war

Jetzt ist es also amtlich. Mein letzter Tag in Amerika neigt sich dem Ende. Den ganzen Tag schon suche ich krampfhaft nach Zerstreuung und Ablenkung, um nicht der Tatsache gedanklich ins Auge blicken zu muessen, dass dieses kontroverse Land mit all seinen Schwaechen und Unmoeglichkeiten, aber auch all seinen brillianten und amuesanten Seiten fuer wahrscheinlich immer aus meinem Blickfeld verschwinden wird, ganz sicher aber nicht mehr der Lebensmittelpunkt wie bisher fuer mich sein wird. 

Hier war ich, als meine Mutter von mir ging, hier habe ich die laengste Zeit meines Lebens in ein und der selben Wohnung gewohnt, die ich so sehr geliebt habe, hier habe ich meine automobilen Traeume verwirklichen koennen, die ich schon von Kindesbeinen an hatte, hier habe ich all das Geld verdient, das es mir jetzt ermoeglicht, einen hoffentlich sorgenfreien und langen Lebensabend zu verbringen (ich bin allerdings eher geneigt, das "den lockeren Ausklang meiner Jugend" zu nennen...), und das in der anderen Stadt meines Herzens: Berlin. 

Gluecklicherweise habe ich eine Frau, mit der ich das alles in bester Harmonie im Grossen und manchen Auseinandersetzungen im Kleinen teilen kann. Ohne Martina macht keine Reise in keinem Lebensabschnitt wirklich Spass. Und weil ich weiss, dass wir uns schon in 3 Monaten wiedersehen werden, faellt der Abschied auch nicht ganz so dramatisch aus.

Morgen faehrt Martina mich zum Flughafen von Seattle, dann bin ich auf mich allein gestellt. Keiner, den ich fragen kann, wo ich etwas hingepackt habe, welche PIN Nummer meine Kreditkarten haben, kein Kollege, der das Einchecken uebernimmt oder den Mietwagen holt. Eine voellig neue Erfahrung eben.

Dass ich heute den Schluessel im Mietwagen eingeschlossen habe, waehrend der Wagen noch lief, wir ein neues Konto eroeffnet haben, damit wir grosse Dollarnoten in kleine tauschen konnten und dass wir einen neuen Koffer gekauft haben, der billiger war als das Shipment eines Paeckchens mit der Fahrerausstattung von BMW, tritt dabei komplett in den Hintergrund.

Leb wohl, Amerika.






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