Marokko 2015 Motorradrallye

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Samstag, 2. Juli 2011

Waschtag und ein paar Gedanken...


Morgen geht's nach Vladivostok. Wunderbar. Die Warterei nervt etwas, auch wenn Korea eigentlich ein sehr interessantes, spannendes und liebenswertes Land ist. Die Maedels beim Friseur, die Marktfrauen, Julie und der Uhrmacher, alle haben sich mir gegenueber sehr freundlich verhalten. Ausserdem habe ich hier noch all die Dinge erledigen koennen, die mir in Russland sicher schwerer fallen wuerden, weil ich keine Zeit haben werde fuer Shopping und mich sehr beeilen muss um mein Rendezvous mit Uwe einzuhalten. 


Ich habe zum Beispiel diese Gaskartuschen bekommen, von denen ich ja nicht wusste, ob es die in Korea ueberhaupt geben wird. Damit steht dem Morgenkaffee nix mehr im Wege. Neue Badeschlappen, diesmal in meiner Groesse, habe ich auch endlich gefunden. Meine Haare sind ab und werden sicher bis nach Hause halten. Meine Uhr hat ihren Geist aufgegeben. Nach nicht einmal 3 Monaten war die Batterie alle, die mir der Ja-Nein-Weiss-Nicht-Uhrmacher in Berlin eingesetzt hatte und die eigentlich 2 Jahre halten sollte... hier habe ich 3 $ dafuer bezahlt und der Docteur de Montre hat die neue Batterie vor meinen Augen eingesetzt...


Bevor ich nun so packe, dass ich ein paar Tage in einem Hotel in Vlad aushalten kann, musste ich nur noch Waesche waschen. Im Waschbecken mit Shampoo geht das ganz gut. Bei dem harten Wasser und dem komischen Hotelshampoo werden die Klamotten allerdings nicht wirklich lenorweich und aprilfrisch, sondern eher knochenhart und sie riechen nicht mehr... Wegen einer bloeden Blase mitten auf der Handflaeche kann ich die Sachen nicht mehr so kraeftig auswringen. Deshalb habe ich zu mehreren Hilfsmitteln gegriffen:

Vom Parkplatz sieht das aus, als ob sich da zwei ins Fensterkreuz gehaengt haetten...


Sonne. Macht aber keinen Dauerspass, bei 30º daneben zu stehen und das Wasser verdunsten zu sehen, damit keiner meine Socken klaut...


Klimaanlage. Wunderbar, dauert nur eben ewig und hat den Nachteil, dass sie nur laeuft, wenn ich im Zimmer bin. Gla, gla, gla... Man muss hier naemlich den Zimmerschluessel in einen Schlitz im Flur stecken, der die Hauptstromversorgung gewaehrleistet. Gehe ich weg, ist die Klima aus...


Foen. Noch das probateste Mittel. Damit hat die gemeine Socke keine Chance. Und da habe ich jetzt mal die Erfahrung gemacht, dass verschiedene Mischgewebe unterschiedlich lange brauchen zum Trocknen und dann zum Schmelzen... Der Schaden haelt sich in Grenzen, die Stromkosten fuer das Hotel wohl weniger...


Und dann kann's losgehen. Dann werde ich mich aus der Neuen Welt verabschiedet haben und aus Ostasien, auch wenn ich hier nicht so lange war. Der Aufenthalt war aber extrem intensiv. Das hat sicher etwas damit zu tun, dass ich hier emotional alle Tiefen und Hoehen erlebt habe: die Trennung von Martina; das schlimmste Wetter, das ich je erlebt habe; und auch dass ich alles hier regeln musste ueber Import und Export, Ticketkauf fuer Russland und eben die oben beschriebenen Besorgungen. Verblueffend ist, wie schnell ich mich erholt habe von meiner Niedergeschlagenheit mit jeder Regelung eines Problems. Ich habe immer schnell und effizient eine Loesung gefunden, was ja nicht einfach ist, wenn man allein reist. Mit Martina konnte ich mich rueckversichern, ihren Rat dazu hoeren oder auf eine neue Idee von ihr gebracht werden. Allein bin ich fuer alles verantwortlich, Fehler sind allein meine Schuld. Momentan bin ich sehr zufrieden mit mir und das hebt das Selbstvertrauen. Auch die Infos von Marcello und meiner Forumsbekanntschaft SeanF haben mir sehr geholfen, was die Entscheidungsfindung angeht...

Die Karte hat mir SeanF zugeschickt, da ist schon mal mein Hotel in Vlad zu sehen...

Irgendwie denke ich immer, Russland ist schon so sehr Richtung zu Hause, obwohl ich noch nicht mal die Haelfte hinter mir habe. Das liegt wohl daran, dass jetzt keine Ozeane mehr zwischen mir und Berlin liegen und mich somit auch keine psychologischen Weltmeere mehr in meinem Kopf trennen von meiner selbstgewaehlten Zukunft...


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