Heute hat sich das uns bietende Bild gewaltig geaendert. Bis in die Mitte des Panhandles von Oklahoma nur plattes Land, Rinder ohne Ende und Getreidefelder bis an den Horizont. Wir sind jetzt etwa 4.300 km gefahren, davon allerdings gefuehlte 5 Mio. durch Arkansas und Oklahoma. Das hat nun ein Ende. Fast an der Staatsgrenze zu New Mexico tun sich die typischen Felsformationen auf, die man ja zur Genuege aus alten Lucky Luke Comics kennt. Da liegen schon mal gern Schlangen zum Aufwaermen in der Sonne auf der Strasse; keiner weiss doch so genau, ob die eigentlich gefaehrlich sind. Dass das Reptil ueberfahren wird, muss bei der geringen Fahrzeugfrequenz nicht befuerchtet werden... Doerfer werden in diesem Landesteil gern mal komplett verlassen. Wenn z.B. der Santa Fe Trail im vorletzten Jahrhundert nach 60 Jahren seine Schuldigkeit getan hat, weil die Eisenbahn ihn ueberfluessig gemacht hat, - er hat immerhin das neue Mexico mit den aufkommenden Industriezentren in St. Louis und Chicago verbunden - , dann wurden die Haeuser, Stallungen und Kirchen einfach dem Verfall ueberlassen und die Leute zogen zu einem anderen Hot Spot der damaligen Zeit.
Bei der Einreise nach New Mexico machten die Einschussloecher im Willkommensschild keinen wirklich einladenden Eindruck...
So. Das Leben eines Campers sieht eine strenge Routine vor. Jeder hat seine Aufgaben, jeder Handgriff muss sitzen. Ich baue als erstes das Zelt auf, Martina ist fuer die Himmelbett-Grundausstattung zustaendig. Abwechselnd wird eingekauft, Martina bereitet meist den Salat, ueberhaupt hat sie die Kueche an Bord, waehrend ich fuer die Grobschmiedearbeiten zustaendig bin. Ich bin dann wieder dafuer zustaendig, dass das Grillgut gelingt und den Abend perfekt macht. Zu allem gibt's meist eine Flasche Bier, manchmal auch Wein. Und wenn Martina dann neben mir bei einer letzten Zigarette den Sternenhimmel betrachtet und ich diese wichtigen Anmerkungen in die Tastatur haue, dann weiss ich: uns geht's gut.
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