Der Wilde Westen beginnt

Heute sind wir ueber die geographische Mitte von Mainland USA hinausgekommen und offiziell im Wilden Westen. Die ersten Rodeoanlagen sind gesichtet worden, einen Rodeo Cowboy haben wir vorhin im Steakhaus entdeckt. Ueberhaupt dreht sich in diesem Teil des Landes alles um die Landwirtschaft. Da gibt es die Duengerhersteller, die Futtermittelhersteller, die Landbesitzer, die Viehhaendler und die Landmaschinenhersteller. Alle haben hier enorm was zu sagen, sie muessen sich nur mit den Oelbaronen einigen ueber Bohrkonzessionen, Umweltauflagen und Geldtransfers, die Bahnjungs gehen sicher auch nicht ganz leer aus.

Buergermeisterei von Jet, OK

Dagegen nimmt sich so eine kleine Buergermeisterei geradezu mickrig aus.

Und wir wieder mittendrin. Aber diesmal wollen wir eigentlich nur schnell wieder raus. Man stelle sich folgendes vor: Hunderte Kilometer immer geradeaus Richtung Westen; sturmartiger Gegenwind, der manchmal durch Bebauung oder Bewuchs gebrochen wird und uns fast in den Graben fahren laesst, mangels Gegendrucks... das ist vielleicht ein froehliches Schlingern...ausserdem sieht man etwa 20 Meilen vorraus und das ist echt entmutigend. Kein Berg, keine Baeume, ausser sie beschatten die spaerlich gesaeten Farmen oder sie stehen in einem Creek, der landwirtschaftlich einfach nicht nutzbar ist.

Und um wirklich alles dem Boden abzutrotzen, wird gewaesser, bis der Arzt kommt.

Die ersten Feed Lots haben wir nun auch gesichtet. Irgendwo muessen die armen Tiere ja krank gemaestet werden, nachdem sie sich einige Wochen im Paradies waehnten an der frischen Luft bei saftigsten Gras...

Hoffentlich nimmt die langweilige Geographie hier bald ein Ende. Mein Spritverbrauch ist bei dem Gegenwind schon auf 6 l/100 km gestiegen...

Und als der Tag sich fast dem Ende neigte und ich mir schon das Hirn zermarterte darueber, wie man denn diesen steten, kraeftigen Wind noch so nutzen kann, tauchten endlich am Horizont ein paar Windkraftanlagen auf. Na also, ein Anfang ist gemacht...