Muttertag und Aufruhr in Nashville

Diese Gegend hier muss eine unglaubliche Bevoelkerungsdichte haben. Oder eine Menge Menschen mit schlechtem Gewissen. Egal... hier gibt es jedenfalls gefuehlte 1 Million Kirchen, sicher aber auf je 10 Glaeubige ein Gotteshaus. Demzufolge sind natuerlich auch die Strassen so leergefegt wie bei einem Durbridge (Aeltere unter Euch wissen vielleicht noch: das war ein Krimiautor aus den 60ern). 

An Mutter habe ich auch intensiv gedacht, auch wenn sie jetzt schon das 3. Mal in Folge nicht an ihrem Jubeltag dabei sein konnte. Martinas Mutter hat sich ueber ihren Anruf aber sehr gefreut. 

 

In Nashville haben unsere Maschinen einen echten Volksauflauf verursacht. Neben all den Harleys sehen unsere Motorraeder eben auch aus wie von einem anderen Planeten. Und wenn dann die Leute nach dem Woher und Wohin fragen, sieht man sie foermlich an der Denksportaufgabe scheitern, wie um alles in der Welt jemand von diesem schoenen Amerika in einen anderen Kontinent gelangen koennte...

Und immer wieder wird den Soldaten gehuldigt, die "the ultimate sacrifice", das aeusserste Opfer fuer ihr Land in so wichtigen Kriegen aus purer Verteidigung wie im Irak oder in Afghanistan erbracht haben, indem sie einfach nicht aus der Schlacht zurueckkehrten. Bei der Trostlosigkeit in weiten Teilen des Landes kann ja sogar ich verstehen, dass viele junge Leute den Weg zu Ausbildung und Einmal-etwas-anderes-sehen-wollen als nur die eigene Kleinstadt im Heartland von Amerika ueber den Beitritt in die US Army zu erreichen suchen, mit den oben erwaehnten moeglichen Folgen...

Darauf ein Bier am Strassenrand... und darauf, dass mein Motorrad nicht als Briefkasten endet...