Marokko 2015 Motorradrallye

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Dienstag, 9. August 2011

Altai rauf und runter

Fr, 29.07.


Der Plan war, über eine Scenic Route durch das Altai-Gebirge nach Kasakhstan einzureisen. Das war der Plan.


Schnell war der Abzweig aus dem verregneten Hochgebirge gefunden, der uns über Nebenstrassen zu einem vermeintlich weniger, weil kleineren, Grenzübergang führen sollte. An der Gabelung gab es eine Tankstelle, bei der wir nochmal alles vollgemacht haben, was an Tankraum zur Verfügung stand. Schräg gegenüber gab’s ein erstaunlich gut bestücktes Restaurant. Die Alte hinter dem Tresen war eine typische Sowjetzicke, grummelig und finster dreinblickend, und jeden Gast mit ihrem Blick rauswerfen wollend. Aber ich habe sie mit meinem Bilderbuch und einem überlautem “Druschba” wenigstens zum Lächeln gebracht, was ich eindeutig als Sieg über den Sowjetkommunismus verbuchen möchte.


Vollgetankt und gestärkt sind wir dann ins Seitental aufgebrochen. Nach 100 km sind wir in eine Art Duty Free Stadt gekommen, muss man sich ähnlich vorstellen, wie Andorra etwa, wo Leute aus dem benachbarten Kasakhstan offensichtlich zum Shoppen hinfahren. Und eingeholte Erkundigungen bestätigten: da links geht’s in die ehemalige Teilrepublik. Erst sind wir jedoch eine Piste gefahren, von der wir hofften, dass sie eine grosse Abkürzung sein würde zu der Hauptstrasse. Das sind wir dann aber umgekehrt, weil zumindest das Navi irgendwo einen Fluss und eine Fähre ausgemacht haben will, und das war uns ein wenig zu experimentell…


Also haben wir eine andere Strasse genommen, die kurze Zeit später ebenfalls off road wurde und sind an diesen Grenzübergang gelangt. Viele Autos in beide Richtungen haben den auch regen Grenzverkehr versprochen.


Am Check Point teilte man uns jedoch mit, dass dieser Grenzübergang für Touristen gesperrt sei und man nur mit einer zu erteilenden Genehmigung, die 60 Tage vorher eingeholt werden muss, überhaupt in das Grenzgebiet fahren darf und ob wir den die tatsächlich zahlreichen Schilder nicht gelesen hätten…
Wenn der Russe nicht will, dass da irgendwelche Fremden an der Grenze rumturnen, warum sind die Schilder dann nicht in englisch, sondern nur in unverständlichen russisch?

 
Also sind wir zurück zur Hauptstrasse gefahren, haben nochmal an derselben Tanke getankt und bei derselben Matrone gefuttert und sind dann auf der Hauptstrasse Richtung Barnaul weitergefahren. In meinem Hinterkopf lauerte immer noch das Versicherungsgespennst, das mich ja in erster Linie ermutigt hatte, die Nebenstrecke auszuprobieren…


Also noch ein paar Kilometer gemacht und auf einer Bergkuppe Sophia und Mario getroffen. Das Paar wollte  auf einer KTM in 5 Wochen in die Mongolei fahren. Mutig, mutig… die Pisten mit 2 auf einem Bock… würde ich mich nicht trauen.


Kurz darauf haben wir unsere Reisekasse einem ersten Stresstest unterworfen. Wir sind in ein Resort gegangen, haben für fast 200 Euro pro Person ein Zimmer genommen und ein Superdinner genossen. Paul sagte, die Dusche hätte gar nicht teuer genug sein können, willkommen war sie allemal. Und irre, wieviele teure Luxusgeländewagen da vor den Blockhütten standen…

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